Die Hallux valgus-Operation nach Schede-Chevron (auch Austin-Osteotomie genannt) ist ein Verfahren zur Korrektur einer Fehlstellung des Großzehengrundgelenks (Hallux valgus). Sie gehört zu den häufigsten und bewährtesten chirurgischen Techniken, um den Hallux valgus zu behandeln, besonders bei mittelschweren Fehlstellungen. Der Eingriff zielt darauf ab, die Fehlstellung des Zehs zu korrigieren und gleichzeitig den Knochen des ersten Mittelfußknochens (Metatarsus) neu auszurichten. Hier ist eine detaillierte Beschreibung, wie die Operation funktioniert:
1. Vorbereitung und Anästhesie
• Anästhesie: Der Eingriff wird in der Regel unter Lokalanästhesie durchgeführt, wobei das Fußgelenk und der Zeh betäubt werden. Bei Bedarf kann auch eine Spinalanästhesie (Betäubung des unteren Körperbereichs) oder eine Vollnarkose angewendet werden.
• Lage des Patienten: Der Patient wird in Rückenlage auf dem Operationstisch positioniert, sodass der Fuß gut zugänglich ist.
2. Zugang und Präparation
• Schnittführung: Der Chirurg macht einen kleinen Schnitt an der Innenseite des Fußes, direkt über dem betroffenen Hallux valgus-Gelenk. Der Schnitt erfolgt in der Regel entlang der Linie des Mittelfußknochens.
• Freilegung des Knochens: Nach der Hautinzision wird das Gewebe vorsichtig zurückgezogen, um den ersten Mittelfußknochen (Metatarsus) freizulegen. In manchen Fällen wird das Gelenk durch eine zusätzliche Gelenkkapsel-Inzision freigelegt.
3. Osteotomie – Der eigentliche Eingriff
• Korrektur der Fehlstellung: Die sogenannte Chevron-Osteotomie wird durchgeführt, um die Fehlstellung des ersten Mittelfußknochens zu korrigieren. Dies ist der Hauptteil der Operation:
• Der Chirurg schneidet den Knochen des ersten Mittelfußknochens in einer „Chevron“-Form (also in einem V- oder Zickzack-Muster), um den Knochen in der richtigen Position neu auszurichten.
• Der Schnitt wird in einer Weise gesetzt, dass der Zeh durch eine präzise Knochenverschiebung wieder in eine gerade Position gebracht wird.
• Korrektur der Achse des Zehs: Das Ziel ist, den großen Zeh (Hallux) wieder in eine normale Ausrichtung zu bringen, sodass er nicht mehr in Richtung der anderen Zehen abweicht. Der Chirurg kann den Knochen leicht verschieben und ausrichten, um die Fehlstellung zu korrigieren.
4. Fixierung des Knochens
• Verwendung von Schrauben: Nach der Osteotomie wird der neu ausgerichtete Knochen mit einer kleinen Schraube fixiert, um die stabile Heilung zu fördern. Diese Schraube wird so gesetzt, dass der Knochen in seiner neuen Position bleibt und gut zusammenwächst.
• Stabilisierung: In manchen Fällen werden auch zusätzlich kleine Platten verwendet, um die Stabilität des Knochens zu gewährleisten, jedoch ist die Schraubenfixierung häufig ausreichend.
5. Schließung der Wunde und Nachbehandlung
• Wundverschluss: Nach der Knochenkorrektur wird das Gewebe schichtweise vernäht, um die Haut wieder zu verschließen.
• Verbandsmaterial: Ein spezieller Verband wird angelegt, um den Fuß zu stabilisieren und vor Infektionen zu schützen. Häufig wird der Fuß für einige Tage in einer speziellen Schiene oder einem Schuh fixiert, um eine frühzeitige Bewegung und Belastung zu vermeiden.
6. Nach der Operation
• Schmerzmanagement: Die meisten Patienten haben nach der Operation nur moderate Schmerzen, die mit Schmerzmitteln gut kontrolliert werden können.
• Bewegung und Belastung: In den ersten Wochen nach der Operation wird eine Schonung des Fußes empfohlen. In der Regel ist es notwendig, für etwa 6–8 Wochen auf den operierten Fuß nur eingeschränkt Belastung auszuüben. Das bedeutet, dass der Patient oft auf Krücken gehen muss, um das operierte Gelenk zu entlasten.
• Physiotherapie und Mobilisation: Nach der ersten Heilungsphase beginnt der Patient mit physiotherapeutischen Übungen, um die Beweglichkeit des Fußes zu erhalten und die Muskulatur wieder aufzubauen.
Vorteile der Schede-Chevron-Osteotomie (Austin-Osteotomie)
• Minimale Invasivität: Der Eingriff ist relativ schonend, da der Schnitt klein ist und keine größeren Gewebeschichten durchtrennt werden müssen.
• Gute Ergebnisse: Die Methode bietet gute Langzeitergebnisse in Bezug auf Schmerzlinderung und funktionelle Verbesserung des Fußes.
• Schnelle Rehabilitation: Durch die präzise Ausrichtung des Knochens und die Stabilisierung mit Schrauben können die Patienten schneller wieder mobilisiert werden, verglichen mit anderen Methoden der Hallux valgus-Operation.
Wann wird die Schede-Chevron-Osteotomie angewendet?
Die Schede-Chevron-Osteotomie ist besonders für Patienten mit mittelgradigen Fehlstellungen des Hallux valgus geeignet. Sie wird häufig angewendet, wenn:
• Der Hallux valgus nicht zu stark fortgeschritten ist (also keine gravierende Arthrose im Gelenk oder eine sehr ausgeprägte Fehlstellung vorliegt).
• Die Fußstruktur insgesamt stabil ist und keine anderen Fußdeformitäten vorliegen.
Erwartete Ergebnisse >>
Die Hallux valgus-Operation nach Schede-Chevron-Technik bietet in der Regel eine sehr hohe Erfolgsquote. Patienten können nach der Heilung mit einer erheblichen Verbesserung der Fußfunktion und einer Linderung der Schmerzen rechnen. Die meisten Patienten sind in der Lage, wieder normal zu gehen und ihre gewohnten Aktivitäten ohne größere Einschränkungen fortzusetzen.
Zusammengefasst ist die Chevron-Osteotomie nach Austin ein bewährtes Verfahren, um den Hallux valgus zu korrigieren. Der Eingriff ist präzise, schonend und bietet Patienten eine gute Aussicht auf eine schnelle und erfolgreiche Genesung.