Osteoporose oder Knochenschwund, eine der zehn bedeutendsten Erkrankungen auf der Welt, findet ihre stärkste Ausprägung in Knochenbrüchen und den damit verbundenen Folgen. Obwohl Männer keineswegs verschont bleiben, ist Osteoporose vor allem ein Leiden der Frauen: Sie sind mehr als doppelt so oft wie Männer betroffen.
Nach dem 50. Lebensjahr beziehungsweise nach den Wechseljahren erleidet jede dritte Frau einen durch Osteoporose bedingten Knochenbruch (postmenopausale Osteoporose). Bei den 70-Jährigen ist es schon jede zweite.
Männer erkranken in der Regel zehn Jahre später. Zudem ist die Osteoporose bei ihnen tendenziell schwächer ausgeprägt als bei Frauen, dafür aber öfter Folge anderer Erkrankungen (sekundäre Osteoporose).
Neben der postmenopausalen Osteoporose ist die Alters-Osteoporose eine häufige Erscheinungsform der Erkrankung. Viele Frauen haben ihre Diagnose Osteoporose sozusagen ins höhere Alter mitgenommen. Mit anderen Worten: Aus der postmenopausalen ist eine Alters-Osteoporose geworden. Und das bedeutet: Das Risiko von Knochenbrüchen und weiteren Komplikationen steigt noch einmal deutlich.
Auch tritt das Krankheitsbild bei vielen Frauen im höheren Alter erstmals in vollem Umfang zutage. Damit das anfällige Knochensystem in dieser Lebensphase nicht noch weiter geschwächt wird, sind schon frühzeitig konsequente Gegenmaßnahmen notwendig. An der Alters-Osteoporose können natürlich auch Männer erkranken. Es betrifft sie allerdings seltener und wiederum meist zehn Jahre später als Frauen.
Ursachen von Osteoporose
Bei der Osteoporose unterscheidet man eine primäre und eine sekundäre Form. Die primären Formen der Erkrankung umfassen die durch Hormonmangel nach den Wechseljahren bedingte postmenopausale Osteoporose und die Alters-Osteoporose.
Begünstigend wirken Veranlagung (Genetik) und der Lebensstil. Das betrifft vor allem die Ernährung, insbesondere eine zu geringe Aufnahme von Kalzium und Vitamin D. Aber auch Bewegungsmangel, Rauchen und Alkohol spielen eine Rolle. Ist die Osteoporose Folge einer Behandlung mit bestimmten Medikamenten oder tritt sie in Verbindung mit anderen Erkrankungen auf, so handelt es sich um eine sekundäre Form.
Symptome und Diagnose
Da sich die Osteoporose schleichend entwickelt, erfahren viele Betroffene erst nach einem Knochenbruch von ihrer Krankheit. Andere leiden eventuell schon länger oder in letzter Zeit vermehrt unter Rückenschmerzen. Nach einem Oberschenkelhalsbruch oder Wirbelbruch aufgrund einer Osteoporose bleiben nicht wenige Betroffene bettlägerig. Sogar das Sterblichkeitsrisiko ist in den ersten Monaten nach dem Bruch um etwa 20 Prozent erhöht. Eine einfache Knochendichtemessung (Osteodensitometrie, kurz DXA) führt zur Diagnose.
Vorbeugung
Knochenfreundlich leben hilft maßgeblich bei der Vorbeugung. Ideal wäre es, schon im Kindesalter mit kalziumreicher Ernährung und viel Bewegung zur Stärkung von Muskeln und Knochen zu beginnen. Denn bereits im jungen Erwachsenenalter setzt ein natürlicher Verlust an Knochenmasse ein. Er beträgt etwa ein Prozent pro Jahr.
Osteoporose-Therapie
Verschiedene Medikamente helfen die Knochen zu festigen und vor Brüchen zu schützen. Eine frühzeitige Behandlung – vor dem ersten Knochenbruch – kann die Osteoporose sogar rückgängig machen. Schmerzen bekämpfen Ärzte gezielt. Die Wirbelsäule kann durch einen Eingriff stabilisiert, ein nach einem Bruch instabiles Gelenk eventuell ersetzt werden.